Dieser Anhang beschreibt, wie Sie Perl für Windows-Plattformen, auch als »Win32 Perl« bekannt, herunterladen und installieren. Perl für Windows läuft auf Windows NT und Windows 95/98, wenn es auch auf Windows NT etwas robuster ist. (Ich persönlich konnte nur sehr geringe Unterschiede zwischen den beiden Plattformen feststellen.)
Mit dem Release der Perl-Version 5.005 wurde die Windows-Unterstützung in das Herz des Perl-Quellcodes mit aufgenommen und ist damit auf dem gleichen Stand wie die Unix-Version. Vorher gab es mehrere Versionen von Perl für Windows, die jeweils verschiedene Optionen unterstützten und der Unix-Version in verschiedener Hinsicht nachstanden. Die neu auf den Markt gebrachte Version 5.005 unterscheidet sich stark in Stabilität und Unterstützung für die Windows-Plattform von seinen Vorgängern. Wenn Sie noch mit einer alten Version von Perl für Windows arbeiten, möchte ich Ihnen sehr ans Herz legen, diese auf den neuesten Stand zu bringen, bevor Sie mit Perl in medias res gehen.
Um Perl für Windows zu installieren, können Sie zwei Wege einschlagen. Sie können
Wenn Sie den Weg über den Quellcode einschlagen, sind Sie immer auf dem
neuesten Stand, was Bug-Fixes, experimentelle Neuerungen und Änderungen angeht.
Sie müssen jedoch über einen modernen C++-Compiler verfügen (Visual C++ von
Microsoft, Borland C++ und so weiter) und wissen, wie man große C-Projekte
kompiliert und erstellt. Windows NT ist deshalb mit Sicherheit die bessere Plattform,
um Perl selbst zu erstellen. Außerdem müssen Sie die Win32-Module (libwin32
) selbst
herunterladen, um Zugriff auf verschiedene Windows-Optionen, wie OLE und
Prozesse, zu erhalten.
Die andere Alternative besteht darin, die binäre Version von Perl von ActiveState herunterzuladen. ActivePerl, so der Name dieser Version, enthält Perl für Windows, einige nette Installationsskripte, die Win32-Perl-Module, PerlScript (eine ActiveX- Skripting-Engine als Ersatz für JavaScript oder VBScript im Internet Explorer), Perl von ISAPI für Perl-CGI-Skripts und den PPM (Perl Package Manager), der die nachträgliche Installation von zusätzlichen Perl-Modulen wesentlich vereinfacht.
Da die ausführbare ActiveState-Version von Perl wahrscheinlich für die meisten Benutzer von Windows die bessere Wahl ist, beschäftigt sich dieser Anhang vornehmlich mit dem Herunterladen und Installieren dieser Version. Wenn Sie es dennoch vorziehen, Perl selbst zu erstellen, finden Sie dazu einen Abschnitt am Ende dieses Anhangs (»Den Perl-Quellcode herunterladen«), der Ihnen die ersten Schritte zeigt. Die dem Quelltext beigefügten README-Dateien werden Ihnen dann weiterhelfen.
Der erste Schritt bei der Installation von Perl für Windows auf Ihrem PC (entweder Windows NT oder Windows 95) besteht darin, das Installationspaket von der ActiveState-Website herunterzuladen.
ActiveState ist eine Firma, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Perl und Perl-Tools für die Windows-Plattform zu erstellen und zu unterstützen. Bei ActiveState finden Sie auch ein Perl Developer Kit, einen Perl-Debugger mit grafischer Benutzerschnittstelle und ein Plug-in für NT-basierte Server, das die CGI-Performance verbessert (keines dieser Pakete ist jedoch Teil des Hauptpakets Perl für Windows).
Die neueste Version von Perl für Windows finden Sie unter http://
www.activestate.com/ActivePerl/download.html
. Die Links ganz unten auf der
Seite (unter »Download the complete package«) erlauben es Ihnen, die Plattform (Intel
oder Alpha) sowie die Methode zum Herunterladen des Installationspakets
auszuwählen. Wenn Sie einen Webbrowser zum Herunterladen verwenden, wählen
Sie HTTP.
Wenn Sie unter Win95 arbeiten, benötigen Sie zusätzlich das DCOM-Paket von
Microsoft, um Perl für Windows nutzen zu können (für Windows NT oder
Windows 98 ist dieses Paket nicht nötig). Sie finden dieses Paket unter http://
www.microsoft.com/com/dcom/dcom1_2/default.asp
. Stellen Sie sicher, dass es
installiert ist, bevor Sie Perl für Windows installieren.
Die Datei, die Sie von ActiveState herunterladen, ist ein selbstextrahierendes zip-
Archiv. Nachdem Sie die Datei auf die Festplatte heruntergeladen haben,
doppelklicken Sie die Datei an, um die Installation zu starten und den Installations-
Assistenten aufzurufen. Sie müssen zuerst den Perl-Lizenzbestimmungen zustimmen
und die Installationshinweise lesen (lassen Sie sich nicht beunruhigen, wenn Sie nicht
genau wissen, was gemeint ist). Der nächste Bildschirm zeigt an, wo Perl installiert
wird. In der Regel ist dies C:\Perl
. Sie können hier ein anderes Verzeichnis eingeben
und mit Next zum nächsten Bildschirm gehen.
In diesem Bildschirm können Sie entscheiden, welche der Komponenten Sie bei sich installieren wollen. Zur Auswahl stehen:
Der nächste Bildschirm enthält die Optionen, die Sie bereits in den Installationshinweisen kennengelernt haben. Davon gibt es vier:
.pl
-Dateien mit den ausführbaren Dateien von Perl verbinden.
.pl
-Dateien mit Ihrem IIS- oder WebSite-Webserver verbinden.
.plx
-Dateien mit IIS und Perl für ISAPI verbinden.
Sie sollten alle vier Optionen zulassen, es sei denn, Sie haben zwingende Gründe, auf diese Optionen zu verzichten.
Im nächsten Bildschirm richten Sie die Symbole für den Programme-Ordner ein. Erzeugen Sie einen neuen ActivePerl-Ordner, oder hängen Sie ihn an einen bereits bestehenden Ordner an.
Der letzte Bildschirm faßt nochmals alle von Ihnen eingestellten Optionen zusammen. Hier haben Sie noch einmal die Gelegenheit zurückzugehen und Ihre Entscheidungen zu widerrufen. Wählen Sie Next, um die eigentliche Installation und den Konfigurationsprozeß zu starten.
Wenn Sie sich unter Windows95 befinden, werden Sie im nächsten Bildschirm
gefragt, ob Sie Ihre autoexec.bat
-Datei ändern wollen, um Perl Ihrem Pfad
hinzuzufügen. Damit können Sie dann Perl von der Befehlszeile ausführen. Nur wenn
Sie genau wissen, wie man die PATH
-Variable in der autoexec.bat
ändert, sollten Sie
diese Änderung allein vornehmen, ansonsten empfehle ich Ihnen, dem Perl-
Installationsassis-tent diese Aufgabe zu überlassen (auf Windows NT wird dieser
Bildschirm nicht angezeigt).
Nachdem der Installationsassistent die Dateien installiert hat und Perl für Windows konfiguriert wurde, können Sie die Release-Informationen einsehen oder das Programm verlassen (die Release-Informationen enthalten viele Hinweise zu dem, was sich seit dem letzten Release geändert hat; wenn Sie jedoch Perl zum ersten Mal installieren, dürften diese Informationen weniger interessant für Sie sein). Unter Windows 95 müssen Sie jetzt Ihren PC neu starten.
Jetzt können Sie Ihre Arbeit mit Perl beginnen. Wenn Sie einen Blick in das
Verzeichnis C:\Perl
(oder das von Ihnen gewählten Verzeichnis für Perl) auf Ihrem
Computer werfen, werden Sie dort diese Unterverzeichnisse finden:
bin
: Enthält die ausführbare Datei für Perl und alle unterstützende Tools.
eg
: Beispiele. In den Dateien dieses Verzeichnisses finden Sie Beispiel-Skripts und
verschiedene Perl-Codefragmente. (Die wenigsten dieser Beispiele sind
dokumentiert, weshalb sie nicht immer besonders hilfreich sind.)
html
: Online-Dokumentation im HTML-Format. Sie können diese Dateien mit
Ihrem bevorzugten Browser lesen. Beginnen Sie dabei mit der Datei index.html.
lib
: Die wichtigsten Bibliotheksdateien.
site
: Zusätzliche Bibliotheksdateien von ActiveState.
Um Perl für Windows auszuführen, müssen Sie ein Befehlseingabefenster starten (eine
DOS-Eingabeaufforderung unter Windows 95). Von der Befehlszeile aus können Sie
mit der Option -v
sicherstellen, dass Perl ordnungsgemäß installiert ist.
c:\> perl -v
Daraufhin erhalten Sie eine Nachricht, die Ihnen die Perl-Version sowie weitere Informationen zu Ihrer Perl-Installation mitteilt. Diese Nachricht signalisiert, dass Perl korrekt installiert worden ist und dass Ihr System die ausführbare Datei von Perl findet. Von hier aus können Sie direkt zu Tag 1 schreiten und mit dem Schreiben von Perl-Skripten beginnen.
Wenn Sie beabsichtigen, Perl für Windows kommerziell zu nutzen, sollten Sie statt der binären Version den Perl-Quellcode herunterladen. Außerdem ist es manchmal recht hilfreich, wenn man den Quellcode vorliegen hat (vorausgesetzt Sie verstehen etwas von C). So können Sie zum Beispiel leichter herausfinden, wo etwas im Argen liegt, wenn sich Ihre Perl-Skripts nicht so verhalten, wie Sie es beabsichtigen. In beiden Fällen werden Sie dafür optieren, den Perl-Quellcode zusätzlich zu der ActiveState- Version oder an ihrer Stelle von Perl herunterzuladen.
Der Quellcode von Perl ist unter http://language.perl.com/CPAN/src/
zu finden. In
diesem Verzeichnis können Sie unter mehreren Perl-Versionen wählen. Die letzte
stabile Version befindet sich immer unter stable.tar.gz
(während der Entstehung
dieses Buches lautete die Versionsnummer 5.005_02). Gleichzeitig steht die
experimentelle Entwicklerversion unter devel.tar.gz
zur Verfügung (nach meiner
Recherche lautete diese Version 5.005_53, was sich aber in der Zwischenzeit schon
geändert haben dürfte). Diesem Buch liegt die Version aus stable.tar.gz
zugrunde.
Der Perl-Quellcode ist im Unix-Format in tar-Archiven gespeichert und mit GNU Zip komprimiert. Es sind binäre Dateien, deshalb sollten sie im binären Format heruntergeladen werden. Haben Sie dieses Archiv auf Ihrer Festplatte gespeichert, können Sie die Perl-Quellcodedateien mit WinZip problemlos dekomprimieren und dearchivieren.
In der Datei README.win32 finden Sie ausreichend Informationen darüber, wie man den Quellcode in eine funktionierende Perl-Installation kompiliert.
Unabhängig davon, ob Sie die ActiveState-Version von Perl für Windows verwenden
oder nicht, ist die Website von ActiveState unter www.activestate.com
eine gute
Ausgangsbasis, um Hilfe bei den ersten Schritten mit Perl für Windows zu finden. Von
hier aus gelangen Sie zu den häufig gestellten Fragen zu Perl für Windows unter
http://www.activestate.com/support/faqs/win32
und den diversen Mailing-Listen
zu diesem Thema (http://www.activestate.com/support/mailing_lists.htm
.).
ActiveState bietet auch Unterstützung zu ihrer Version von Perl an. Details finden Sie
unter http://www.activestate.com/support/
.
Und dann gibt es immer noch die Perl-Ressourcen unter http://www.perl.com
sowie
die von mir über das Buch verteilten Hinweise auf Informationsquellen.